FarmaInfo: eine innovative Website für Bürgerinnen und Bürger sowie Patientinnen und Patienten mit verständlichen und zuverlässigen Informationen über Arzneimittel und Gesundheitsprodukte

Im Dezember 2023 veröffentlichte die FAAG www.FarmaInfo.be. Eine auf Bürgerinnen und Bürger sowie Patientinnen und Patienten zugeschnittene Website war schon lange eine Idee der FAAG. Im Rahmen eines mehrjährigen Patienteninformationsplans wurde dieses Projekt viel konkreter, und dank der ausdrücklichen Unterstützung des Gesundheitsministers gewann es an Schwung. Im Herbst 2022 konnte die FAAG offiziell mit der Entwicklung beginnen. Es war die Abteilung für vorschriftsmäßige Verwendung, die das Projekt in knapp einem Jahr verwirklichen musste.

Sarah De Clercq, Leiterin der Büro Information der FAAG, beschreibt diesen Prozess. „Das Endergebnis ist dem, was wir uns zu Beginn vorgestellt haben, sehr ähnlich, aber wir konnten während der Entwicklung noch einiges verbessern. Wir haben uns die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer angehört und versucht, auf sie einzugehen. Wir erhielten wertvolle Rückmeldungen von Patientenorganisationen, dem Belgischen Zentrum für pharmakotherapeutische Informationen, dem Allgemeinen Pharmazeutischen Verband und von unseren Kolleginnen und Kollegen in anderen Regierungsbehörden. Das war wichtig, denn obwohl die Initiative von der FAAG ausging, ist FarmaInfo auch ein Tor zu deren „spezifischen“ Informationen.“

Vielseitig und auf die Patientinnen und Patienten zugeschnitten

Das Wichtigste an FarmaInfo ist die Suchmaschine. Geben Sie den Markennamen oder den Wirkstoff eines Arzneimittels ein, und Sie finden Informationen darüber, welche Verpackungen in Belgien auf dem Markt sind, ob das Arzneimittel erhältlich ist, wie hoch der Preis und die Erstattung sind, ob es verschreibungspflichtig ist, sowie Dokumente wie die Packungsbeilage oder zusätzliche Materialien für Patientinnen und Patienten. Für einige Wirkstoffe erhalten Sie außerdem ein spezielles Merkblatt mit den wichtigsten Informationen für Patientinnen und Patienten: praktische Informationen über die Darreichungsform, wie das Arzneimittel einzunehmen ist, wann, wie lange, zu welcher Uhrzeit … Kann man die Behandlung einfach so abbrechen und was ist zu tun, wenn man eine Dosis vergessen hat. Welche Nebenwirkungen gibt es, können Sie ein Auto bedienen, was ist, wenn Sie schwanger sind oder stillen … Jedes Merkblatt ist sorgfältig strukturiert, so dass Sie gezielt nach den für Sie relevanten Informationen suchen können. Bei der Veröffentlichung waren einhundert Merkblätter verfügbar, und seither kommen jeden Monat weitere hinzu.

FarmaInfo bietet nicht nur Informationen zu bestimmten Arzneimitteln, sondern auch nützliche, allgemeine Informationen. Zum Beispiel, was mit abgelaufenen Medikamenten zu tun ist, wie man Nebenwirkungen meldet oder wie man einen diensthabenden Apotheker oder (Zahn-)Arzt findet. Und schließlich hält FarmaInfo Sie mit Nachrichten über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden, die sich auf das konzentrieren, was Patientinnen und Patienten wissen oder tun müssen. So bleiben die Patientinnen und Patienten informiert und involviert.

Zuverlässig und verständlich

In Zeiten von Fake News und Falschinformationen ist es äußerst wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern die richtigen Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie aktiv an ihrer eigenen Behandlung mitwirken können. Laura De Meester erklärt es. „Verlässlich und verständlich sind die beiden wichtigsten Grundsätze, die wir stets im Auge behalten. Die Informationen, die Sie auf FarmaInfo finden, beruhen auf zuverlässigen Quellen. An erster Stelle steht natürlich die Packungsbeilage, die die aktuellsten Informationen über das Arzneimittel enthält, aber auch das Arzneimittelrepertorium des BCFI, das unabhängige wissenschaftliche Informationen garantiert und auf einschlägigen internationalen Quellen beruht. Doch all diese korrekten Informationen sind nichts wert, wenn die Patientin oder der Patient sie nicht versteht. Daher arbeiten wir auf B1-Niveau. Ein Text auf B1-Niveau besteht aus einfachen Wörtern, die fast jeder benutzt. Wir vermeiden so weit wie möglich medizinischen Fachjargon oder schwierige Satzstrukturen. Wir möchten, dass alles für alle verständlich ist.“

Sarah De Clercq ergänzt: „Verlässlich und verständlich geht auch über das hinaus, was wir selbst schreiben. Zum Glück müssen wir nicht immer bei Null anfangen. Die vom Zentrum für evidenzbasierte Medizin (Cebam) entwickelte unabhängige Website Gesundheit und Wissenschaft hat beispielsweise sehr gute Arbeit geleistet, um Krankheiten und Erkrankungen in der Sprache der Patientinnen und Patienten zu beschreiben. Wir machen davon eifrig Gebrauch und verlinken, wenn wir können. Die Patientinnen und Patienten müssen auch nicht befürchten, dass wir für bestimmte Medikamente werben. Nein, wir schreiben unsere Merkblätter ausgehend von den Wirkstoffen und geben auch Informationen über nicht medikamentöse Behandlungen, z. B. im Rahmen des ADHS-Pfads oder über Schlaf- und Beruhigungsmittel.

Aber wie wählt man aus, über welche Arzneimittel oder Themen man schreibt? Ann Van Den Broucke: „Seien Sie versichert, dass wir nicht einfach entscheiden, welche Informationen wir vorrangig herausgeben wollen. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. Zunächst schauen wir natürlich, was die Nutzerinnen und Nutzer selbst in die Suchmaschine von PharmaInfo oder die FAAG-Website eingeben und welche Fragen sie uns per E-Mail schicken. Wir erhalten auch regelmäßig Rückmeldungen von Patientenorganisationen.

Darüber hinaus prüfen wir, welche Anfragen der Presse oder des Parlaments bei uns in der FAAG eingehen. Schließlich können uns auch andere interne Abteilungen mitteilen, was in ihren Bereichen angesprochen wird. Und natürlich haben wir in der Abteilung für vorschriftsmäßige Verwendung auch unsere eigene Expertise, um bestimmte Themen je nach Jahreszeit in den Vordergrund zu stellen, wie zum Beispiel Impfungen in der Wintersaison oder die Reiseapotheke kurz vor dem Sommer.“

Ann Van Den Broucke

Darüber hinaus prüfen wir, welche Anfragen der Presse oder des Parlaments bei uns in der FAAG eingehen. Schließlich können uns auch andere interne Abteilungen mitteilen, was in ihren Bereichen angesprochen wird. Und natürlich haben wir in der Abteilung für vorschriftsmäßige Verwendung auch unsere eigene Expertise, um bestimmte Themen je nach Jahreszeit in den Vordergrund zu stellen, wie zum Beispiel Impfungen in der Wintersaison oder die Reiseapotheke kurz vor dem Sommer.“

Nicht nur Arzneimittel

Das Ziel von FarmaInfo ist es, Patientinnen und Patienten mit allen Arten von Produkten zu helfen, die unsere Gesundheit unterstützen sollen. Daher gibt es auch Informationen über Medizinprodukte. Anaïs Fauche war für diesen Teil verantwortlich. „Die Informationen über Medizinprodukte sind begrenzter, da es sich um Hunderttausende verschiedene Produktarten handelt, die unter unterschiedliche Rechtsvorschriften fallen. Es ist sehr viel schwieriger, dieselben Informationen, wie z. B. ein Merkblatt, ein Handbuch oder den Preis, für alle Mittel zur Verfügung zu stellen. Sie können jedoch nach dem Namen eines Produkts suchen, um herauszufinden, ob es sich um ein Medizinprodukt handelt und wer es vertreibt. Wir setzen jedoch hauptsächlich auf Informationsblätter nach Produkttyp. Denken Sie an Thermometer oder Hörgeräte, bei denen wir die wichtigsten Dinge behandeln, die Patientinnen und Patienten wissen müssen, wie z. B. Vorsichtsmaßnahmen, Risiken, wann von ihrer Verwendung abzuraten ist …“

Positiver Start und FarmaInfo entwickelt sich weiter

In den ersten zwei Wochen nach der Veröffentlichung hatte FarmaInfo dank einer erfolgreichen Social-Media-Kampagne und zahlreicher Presseberichte über 20 000 Besucherinnen und Besucher. Das Feedback von einzelnen Patientinnen und Patienten, Patientenorganisationen und anderen FAAG-Akteuren war ebenfalls positiv.

Es ist geplant, dass die Ende 2023 veröffentlichte Website nicht nur inhaltlich weiter ausgebaut wird, sondern auch neue Funktionen erhält. Ann Van Den Broucke erklärt: „Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass die Website flexibel genug ist, um auch Informationen über andere Produkttypen wie Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetika aufzunehmen. Wir prüfen jetzt, wie wir die der Regierung zur Verfügung stehenden Informationen, die für die Bürgerinnen und Bürger nützlich sein könnten, am besten verarbeiten können. Aber die Idee bleibt dieselbe. Eine leistungsfähige Suchmaschine führt die Bürgerinnen und Bürger zu allen Informationen über das betreffende Produkt. Darüber hinaus sind wir auch offen für die Wünsche der Patientinnen und Patienten und suchen selbst aktiv nach Möglichkeiten, sie zu erfüllen. Was kann verbessert werden, was kann erweitert werden, wo gibt es Bedarf.“

Mit der Zeit werden Sie PharmaInfo auch in anderen Anwendungen wie „Meine Gesundheit“ oder „Meine Medikamente“ finden. Im Idealfall hätte eine eine Patientin oder ein Patient, wenn sie oder er beispielsweise die Übersicht der offenen Verschreibungen in diesen Anwendungen ansieht, für jedes Medikament einen Link direkt zu den entsprechenden Informationen in FarmaInfo. Auch der umgekehrte Fall sollte möglich sein: Mit FarmaInfo sollten Sie in der Lage sein, eine unerwünschte Arzneimittelwirkung zu melden, wobei die wichtigsten Angaben zum Arzneimittel bereits ausgefüllt sind.

Laura De Meester – Sarah De Clercq – Anaïs Fauche

Unsere FAMHP-Expertinnen und -Experten

Dieses Projekt wird von der Abteilung für vorschriftsmäßige Verwendung koordiniert. Ann Van Den Broucke sorgt für Managementunterstützung, hat sich aber im Laufe der Jahre zu der Expertin entwickelt, die bei der Realisierung innovativer Anwendungen wie FarmaStatus, der Arzneimitteldatenbank und dem internen System Medicinal Product Management hilft.

Sarah De Clercq ist Leiterin der Büro Information in der Abteilung für vorschriftsmäßige Verwendung. Dort arbeitet sie mit Laura De Meester (für Arzneimittel) und Anaïs Fauche (für Medizinprodukte) an den richtigen Inhalten in verständlicher Sprache, die auf FarmaInfo zu finden sind.